MARCIA ZUCKERMANN,

geb. 1947, wuchs als Tochter einer Familie aus traditionell oppositionellem deutsch-jüdischen Milieu in Berlin auf.  Der Vater war Kommunist und hat als politischer Gefangener die Haft von 1933 bis 1945 und so den Holocaust durch die Solidarität seiner Genossen im KZ Buchenwald überlebt. Die nicht-jüdische Mutter war im Berliner Widerstand aktiv und hat u.a. geholfen, Verfolgte aus Deutschland über die Ostsee nach Schweden zu schleusen.  

1958 musste die Familie als verfolgte kommunistische Dissidenten von Ost-nach West-Berlin fliehen.  In West-Berlin absolvierte sie das Gymnasium, arbeitete als Werbewirtin im Verlagswesen, später als Texterin.

1976/77 wurde sie Mitbegründerin und Geschäftsführerin der erfolgreichen Berliner Zeitschrift „Zitty“. 1978 schied sie aus dem Verlag aus und begann als freie Autorin/Journalistin für TV, Funk und Presse zu arbeiten. Mit ihrer ersten Reportage erregte sie sogleich großes Aufsehen, weil darüber der Berliner Justizsenator stürzte.                                                                               

Ihr Debüt als Schriftstellerin hatte sie 1999 mit dem Buch DAS VEREINIGTE PARADIES, einem Wenderoman, der allseits gut besprochen wurde und zeigte, dass sie Zeitgeschehen literarisch mit sarkastischem Witz fesselnd zu verbinden vermag.

Mit „MISCHPOKE!“ legte Marcia Zuckermann den ersten Teil ihres“ Opus major“ vor, an dem sie 10 Jahre gearbeitet hatte.  Dieser Roman stützt sich frei auf die authentische Familienchronik samt den überlieferten Legenden aus 300 Jahren deutsch-jüdischer Geschichte in Preußen.  Unbeschadet der damals scharfen Klassenunterschiede lebte diese Familie, die Tradition der ewigen Rebellen, sowohl gegen jüdische Traditionen, als auch gegen den Untertanengeist und das national-chauvinistische Kaisertums sowie den Faschismus.                                                                                                                    In diesem Buch erzählen die Frauen der Familie, die entweder in „privilegierter Mischehe“, als Partisanin in den italienischen Bergen, oder wegen einer „lang ausgedehnten Kur“ in der Schweiz überlebten.

Im zweiten Erzählband des Familien-Epos, in SCHLAMASSEL! erzählen die emigrierten Männer des Clans. Es geht dabei um die abenteuerlichen, exotischen und absonderlichen Exile: eine abenteuerliche Flucht vom Bodensee über die Berge in die Schweiz in ein Leben unter einer falschen Identität. Ferner erleben wir den Exodus der Restfamilie und den erbarmungslosen Kampf um eine Heimstadt in Israel der halbwüchsigen Söhne, die vom Flüchtlingsschiff von Bord sprangen und so die drei Mailen nach Israel schwammen. Ihre Eltern landeten stattdessen in Mauritius in einem Piratengefängnis. Dem Cousin aus Berlin gelang die Flucht nach England. Dort kämpfte er in der Britischen Armee gegen Hitler-Deutschland. Im Kriegstagebuch berichtet er von dem Los der Juden in der Britischen Armee.                                                                                                                                      Last but noch least erzählt der Ich-Erzähler, der als Halbwüchsiger mit dem letzten Kindertransport einen Tag vor Kriegsausbruch nach England gelangte. Sein Lebensweg führte ihn später als Bibliothekar an die Universität von Wisconsin zurück nach Europa und Berlin. Dort nahm den Spuren der Familie auf, weil er nach seiner Mutter suchte und machte dabei eine schreckliche Entdeckung.

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